Entstanden einst aus dem Streben nach Gleichberechtigung und dem Frauenwahlrecht wird seit 1911 der Internationale Frauentag gefeiert. Jährlich findet er am 8. März statt.
Die Geschichte des Weltfrauentages beginnt in den USA. 1908 gründeten die Sozialistische Partei Amerikas, kurz SPA, ein Nationales Frauenkomitee. Ihre Mitglieder planten einen nationalen Feiertag für das Frauenstimmrecht. Ein Jahr später war es soweit. Auf dem ersten Vorläufer des Frauentages demonstrierten das Frauenkomitee SPA, Frauen-rechtlerinnen und Sozialistinnen auf der Straße und sprachen sich öffentlich für die Anerkennung eines gleichberechtigten Wahl- rechtes aus.
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1910 fand die Zweite Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen statt. Zu den Teilnehmerinnen gehörten auch die Deutschen Clara Zetkin und Käte Duncker. Das Beispiel aus Amerika nahmen sie als Anlass, einen solchen Frauentag weltweit durchzuführen. Weil damals aber noch keiner an ein festes Datum dachte, fand 1911 der erste Internationale Frauentag am 19. März statt. In Berlin versammelten sich rund 45.000 Teilnehmerinnen.
Warum feiert man heute den Internationalen Frauentag ausgerechnet am 8. März? Grund dafür ist ein russisches Ereignis.
Am 8. März 1917 streikten in St. Petersburg Bäuerinnen, Arbeiter- und Soldatenfrauen. Dieses Ereignis löste die Februarrevolution aus. Februar deswegen, weil 8. März in Russland eigentlich auf den 23. Februar fiel. Damals benutzte man noch den julianischen Kalender, der von Julius Caesar eingeführt wurde und in einigen Ländern noch weit bis ins 20. Jahrhundert gültig war.
Die Februarrevolution beendete die Zarenherrschaft in Russland. In Anerkennung an die Bedeutung des Frauenstreikes an jenem 8. März wurde 1921 auf der Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau dieses Datum für den Internationalen Frauentag festgelegt.
Auch wenn heute das Wahlrecht in vielen Ländern dieser Welt durchgesetzt ist, existiert der Weltfrauentag weiterhin. Im Fokus steht vor allem die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechtes. Seit 1977 organisieren die Vereinten Nationen den Internationalen Frauentag und stellen ihn unter ein Motto. 2014 lautet es: „Heute für morgen Zeichen setzen“.
Dabei soll vor allem die wirtschaftliche Situation der Frauen beleuchtet werden. In vielen Ländern weitet sich die Spanne zwischen Arm und Reich immer weiter aus. Von den Konsequenzen sind auch Frauen stark betroffen. Aber auch wichtige Themen wie Gewalt gegen Frauen oder ihre Rollen im Wandel der Zeit werden immer wieder besprochen. Deutschlandweit finden am 8. März zahlreiche Veranstaltungen statt. Wer nicht gern auf die Straße geht und sich stattdessen lieber informiert, dem ist die Themenreihe „Starke Frauen“ auf dem Fernsehsender ARTE zu empfehlen. Spielfilme, Dokumentationen und unterschiedliche TV-Magazine widmen sich den abwechslungsreichen Aspekten weiblichen Engagements und porträtieren beeindruckende weibliche Persönlichkeiten aus allen Kulturen und Epochen. (http://www.arte.tv/sites/fr/seiten/starke-frauen-sturmen-auf-arte/)
Olympe de Gouges ist der Name eine der ersten Frauenrechtlerin, die nach der Gleichstellung der Frau strebte. Während der Französischen Revolution verfasste sie die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin („Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne“). 1791 wurde sie veröffentlicht. Funke dafür war die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Diese wurde im August 1789 heraus- gegeben. Die darin enthaltenen Rechte und Pflichten galten für „mündige Bürger“ und das waren damals nur Männer.
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Art. I:
Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Mann an Rechten gleich [...]
Art. II:
Das Ziel jeder politischen Vereinigung ist die Bewahrung der natürlichen und unverjährbaren Rechte von Frau und Mann: diese Rechte sind Freiheit, Eigentum, Sicherheit und vor allem Widerstand gegen Unterdrückung.
[...]
Art. IV:
Freiheit und Gerechtigkeit bestehen darin, alles zurückzugeben, was einem anderen gehört. So hat die Ausübung der natürlichen Rechte der Frau keine Grenzen außer denen, die die ständige Tyrannei des Mannes ihr entgegensetzt. Diese Grenzen müssen durch die Gesetze der Natur und der Vernunft reformiert werden.
[...]
Art. VII:
Keine Frau ist ausgenommen; sie wird in den vom Gesetz bestimmten Fällen angeklagt, festgenommen und gefangengehalten. Die Frauen sind wie die Männer diesem unerbittlichen Gesetz unterworfen.
[...]
Art. IX:
Auf jede für schuldig befundene Frau wird die ganze Strenge des Gesetzes angewandt.
Art. X:
Niemand darf wegen seiner Überzeugungen, auch wenn sie grundsätzlicher Art sind, belangt werden. Die Frau hat das Recht das Schafott zu besteigen; sie muss gleichermaßen das Recht haben, die Tribüne zu besteigen [...]
Art. XI:
Die freie Gedanken- und Meinungsäusserung ist eines der kostbarsten Rechte der Frau, da diese Freiheit die Legitimität der Väter gegenüber den Kindern sichert. Jede Bürgerin kann deshalb frei sagen: „Ich bin Mutter eines Kindes, das Euch gehört“, ohne dass ein barbarisches Vorurteil sie zwängt, die Wahrheit zu verbergen [...]
[...]
Art. XIII:
Für den Unterhalt der Staatsmacht und für die Ausgaben der Verwaltung sind die Beiträge von Frau und Mann gleich. Sie ist beteiligt an allen Frondiensten und mühseligen Arbeiten; sie muss deshalb gleichermaßen beteiligt sein an der Verteilung der Posten, der Anstellungen, der Aufträge, der Würden und der Gewerbe.
[...]
Art. XVII:
Eigentum kommt allen Geschlechtern zu, gemeinsam oder getrennt [...]
1793 wurde Olympe de Gouges unter Robespierres verhaftet und dann hingerichtet. Doch ihre Arbeit und Ihr Wirken sind bis heute in dem Gedächtnis vieler Menschen, ob weiblich oder männlich, verhaftet. Schenken Sie also Frauen an diesem Tag ihre besondere Aufmerksamkeit und wenn es nur in Form einer kleinen Geste wie dem Überreichen eines Blumenstraußes ist.
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