Auf den ersten Blick vermutet niemand, dass in Dortmund die Zukunft zu Hause ist. Die Stadt wirkt trist, grau und - pardon - langweilig. Wer sie aber erkundet, stellt schnell fest, dass dies Eigenschaften sind, die rein gar nichts mit Dortmund zu tun haben.
FAKTEN:
Fläche: 280,71 km²
Einwohner: 572.087 (Stand: 31.12.2012)
Stadtbild: 12 Bezirke
Höchstes Gebäude: RWE Tower, 88,70 m
Hauptfluss: Ruhr, 219,3 km
Wahrzeichen: Dortmunder U, U-Turm
Dortmund will sich nicht so schnell preisgeben. Die Stadt lässt sich schlichtweg nicht einfach auf ein paar Fakten beschränken. Um einen Eindruck von ihr zu haben, muss man schon hinfahren. Vor Ort sein. Aber auch bei der Ankunft am Bahnhof steigt in dem Besucher eher der Drang zum Weiterfahren auf. Ein grauer Schleier liegt über der Hanse in Nordrhein-Westfalen. Aber nur Mut! Wer es wagt, auszusteigen, lernt eine Stadt mit einer spannenden Geschichte kennen, die bereits mehr als 1100 Jahre zählt.
Die interessanten Details Dortmunds liegen im Verborgenen. Sie wollen regelrecht ausgegraben werden. Dass wissen die Bürger der Stadt selbst am Besten. 1907 zum Beispiel offenbarte sich bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Union-Brauerei ein spektakulärer Goldschatz. Er zählt heute zu den Bedeutendsten der spätantiken Schatzfunde nördlich der Alpen. Ausgegraben wurden 444 spätrömische Goldmünzen, 16 Silbermünzen und ein goldener Halsreif. Wem dieser Schatz gehörte, ist bis heute nicht geklärt, nur dass er im Jahre 410 vergraben wurde. Zu dieser Zeit war die Stadt noch als „Throtmanni“ in aller Munde. Dort befand sich eine einflussreiche Königspfalz. Sie wurde vor allem von den ottonischen und salischen Königen des 10. und 11. Jahrhunderts genutzt. Der eigentümliche Name „Throtmanni“ bedeutet nichts anderes als Dreimauernstadt. So hat König Barbarossa die Hanse genannt. Der jetzige Stadtname ist eine Wortneuschöpfung. Die genaue Herkunft und Bedeutung sind ebenso knifflig wie die Suche nach einem ersten Eindruck der Stadt selbst.
Gegründet wurde die Stadt von den Karolingern. Die westgermanischen Franken lebten und herrschten bis ins 11. Jahrhundert und trugen ab 751 die Königswürde in Frankreich. Der Bekannteste unter ihnen ist Karl der Große. Er wurde am 25. Dezember 800 von Papst Leo III. in Rom zum römischen Kaiser gekrönt.
Lange brachte man die Stadt Dortmund mit Eisen, Kohle und Bier in Verbindung. Inzwischen hat sich die Hanse von einer Industriemetropole zu einem wichtigen Dienstleistungs- und Technologiestandort in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Solche Wandlungen verdankt die Stadt seit jeher seinen Bürgern.
Im 14. Jahrhundert lebten rund 7000 Menschen in Dortmund. Damals genoss die Stadt eine überregionale wirtschaftliche Stellung. Die Stadt erregte oft Aufmerksamkeit. Einem Zusammenschluss von Kaufleuten gelang es zu Beispiel um 1343 die Auslösung der englischen Königskrone für 45.000 Gulden. Das Geld sollte den Hundertjährigen Krieg finanzieren. Dass die Stadt auch besonders düstere Taten vollbrachte, zeigt die Pestwelle aus dem Jahr 1350. Damals ereignete sich ein Massensterben. Weit über 40 Prozent der Stadtbevölkerung wurde von der Pest dahingerafft. Der Druck auf die Stadtwichtigen wurde immer größer. Klar war, schnell musste ein Schuldiger gefunden werden. Der Finger richtete sich auf die jüdische Bevölkerung. Man unterstellte ihnen, sie hätten die Brunnen der Stadt vergiftet und trieb sie davon. Ihr Hab und Gut wurde verteilt. Heute ist bekannt, dass noch vor Eintreffen der Pest in Dortmund, der Stadtrat mit dem Grafen von der Mark darüber diskutiert hatte, wie man das Eigentum der Juden aufteilen könne.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg verließ Dortmund sein Glück. Die einstige Stellung, der Ruhm und das Ansehen waren wie weggeblasen. Die Hanse hatte sich in ein Ackerbürgerstädtchen verwandelt. Das bedeutete, dass ihre Bürger hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten und überlebten. Doch, schon wie schon so oft zuvor schafften es die Bürger und die Stadt, sich zu erholen.
Nach der Französischen Revolution erstrahlte Dortmund als neuer Stern der Industrie. Die Dortmunder Gründerjahre folgten, in denen die Stadt die Grundsteine für eine moderne Wirtschaft legte und sich um den Status „Großstadt“ verdingte. Doch die ewige Berg- und Talbahn der Stadt nimmt kein Ende und wird es wohl nie. Sie scheint für ewig einem stetigen Wandel unterlegen zu sein. Von 1960 bis 1994 sinkt die Zahl der Industriebeschäftigten von 127.000 auf 37.000 Personen. Rund 90.000 Arbeitsplätze gehen in dieser Zeit verloren. Noch heute kämpft die Stadt mit der höchsten Arbeitslosenquote in Westdeutschland. Aber sie kämpft. Immer wieder und allen voran, ihre Bürger.
Das einstige Kellerhochhaus der ehemaligen Union-Brauerei in Dortmund ist das liebste Wahrzeichen der Stadt. Heute steht das Industriegebäude unter Denkmalschutz. Kunst und Kreativität sind hier zu Hause. Der U-Turm, wie das Gebäude auch genannt wird, entstand 1926/27. Es gilt als Dortmunds erstes Hochhaus. Der Stahlbetonbau steht auf insgesamt vierzig Pfeilern. Die Spitze des Gebäudes krönt seit 1968 ein vierfaches, neun Meter hohes U. Es leuchtet als markantes Wahrzeichen in der Nacht und ist das Firmenzeichen der Union-Brauerei. Seit 2008 ist der U-Turm ein Zentrum für Kultur, Kunst und Forschung. Neben Ausstellungsräumen, einem Museum und der Fachhochschule Dortmund befindet sich dort auch ein Restaurant. Das Dach wird übrigens regelmäßig mit Videokunst bespielt.
1909 trafen sich über vierzig Mitglieder der Jugendgruppe der katholischen Dreifaltigkeitsgemeinde am Abend in einem Restaurant namens "Zum Wildschütz". Sie gründeten dort einen Fußballklub. Grund? Rebellion gegen die Kirche. Denn die Jugendgruppe fand ihre Leidenschaft zum Fußball seitens der Kirche nicht ernst genommen, noch schlimmer, sie fühlten sich von der Kirche bekämpft und verunglimpft. Der damalige Kaplan wollte höchstpersönlich die Gründung verhindern an jenem Abend verhindern, aber ihm wurde der Zutritt zur Sitzung verwehrt. So entstand in jener Nacht der BVB Borussia Dortmund. Borussia geht übrigens auf die Borussia Brauerei zurück.
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